Im vorigen Artikel hab ich die Behauptung aufgestellt, die Frauenzeitschrift Emma sei militant. z.B. weil sie sich für ein Verbot von "sexistischer Werbung" einsetzt, weil sie einmal eine Anleitung geliefert hat, nach der Frauen ihren Männern hinterherspionieren sollten um herauszufinden, ob die sich Pornos anschauen.
Ist Emma militant?
Ist die Zeitschrift "Emma" Deiner Meinung nach ein militantes Kampfblatt, oder nur eine etwas ungew
Ist Emma militant?
Ist die Zeitschrift "Emma" Deiner Meinung nach ein militantes Kampfblatt, oder nur eine etwas ungew
sehpferd meinte am 15. Nov, 12:59:
Nicht militant, sondern dumm dreist
Ich kann weder mit dem ersten Knöpfchen noch mit dem zweiten Abstimmen, denn Emma ist ganz bewusst auf eine dumm dreiste feministische Provokation ausgerichtet, die ihr ein paar letzte Leserinnen sichert - und um die geht es schließlich. Wer wirklich emanzipiert ist, liest vielleicht die „Financial Times Deutschland", die „SZ" oder „Die Zeit", und möglicherweise, da bleibe ich mal trotz einiger Proteste dabei, zur Sehlust „Vogue" und zur Unterhaltung „Cosmopolitan".
fabian antwortete am 15. Nov, 14:43:
Ich finde diese Provokation könnte man dann schon als militant bewerten. Auch wenn es vielleicht nicht 100%ig korrekt ist.
Moe meinte am 15. Nov, 15:19:
>Wer wirklich emanzipiert ist, liest vielleicht die „Financial Times Deutschland"das ist wieder so ein satz, der zeigt wie schlimm es um die emanzipation auch heute noch bestellt ist.
zeitgenossen antwortete am 15. Nov, 17:29:
Was liest man dann als EmanzipierteR?
Frage? Feministische Neoliberalismuskritik?
sehpferd antwortete am 15. Nov, 20:26:
Ich rätsele mal ...
was denn damit gemeint ist? Zitat: das ist wieder so ein satz, der zeigt wie schlimm es um die emanzipation auch heute noch bestellt ist. Also erkläre ich: Wenn Frau Geld und Macht hat, liest sie die Zeitschriften, die alle lesen, die Geld und Macht haben ... deswegen bin ich ja froh, wenn noch jemand die Vogue liest - so wie ich, beispielsweise.
Da ich ein Mann bin: Bin ich nun emanzipiert?
frederic meinte am 17. Nov, 15:33:
militant
Wahrig - Deutsches Wörterbuch, Bertelsmann Lexikon Verlag: "militant <Adj.> kämpferischDie Frage "Ist Emma militant?" beantworte ich daher mit ja. "militant" ist an sich weder negativ noch positiv. Der Ausdruck "militantes Kampfblatt" zeigt mal wieder für was für doppelt gemoppelte Ausdrücken die fehlende Kenntniss von Fremdwörtern sorgt. Die Bezeichnung als "Kampfblatt" finde ich diffamatorisch (herabsetzend, verleumderisch). Die Umfrage finde ich daher suggestiv (seelisch beeinflussend, verfänglich; ~ Frage: Frage, die eine bestimmte Antwort nahelegt).
Früher einmal (wahrscheinlich 60er/70er wurde der Spiegel als "linkes Kampfblatt" diffamiert (herabsetzen, Übles nachreden, verleumden)
Als "eine etwas ungewöhnliche Frauenzeitschrift würde ich "Emma" auch nicht bezeichnen, da unter "Frauenzeitschriften" gewöhnlich Elle, Vogue, Brigitte, freundin, etc. subsummiert (einordnen, unterordnen, zusammenfassen) werden. Emma ist eine feministische (der Eintrag dazu im "Wahrig" ist besonders aufschlussreich: "auf Feminismus beruhend, zum Feminismus gehörig"; Feminismus: weibisches Wesen oder Verhalten beim Mann (besonders bei Homosexuellen); Bewegung der Feministinnen [zu feminin]. Einzig der Eintrag unter "Feministin" hilft weiter: "Frau, die für die Aufhebung der Herrschaft des Mannes über die Frau im gesellschaftlichen und privaten Bereich kämpft".) Zeitschrift.
"Emma" ist genauso militant wie die Herausgeberin Alice Schwarzer. Ja, siehe oben.
Emma ist häufig kontrovers (bestreitbar, strittig). Ist ja auch logisch, da sie bestehende Verhältnis zwischen den Geschlechtern "militant" kritisiert.
Ich bin auch nicht direkt ein Fan von Emma, die Anleitung für Frauen zum Ausspionieren ihrer Männer, um herauszufinden, ob die sich Porno-Bilder/Videos am Computer anschauen fand ich auch realsatirisch. Der Artikel war meines Wissens von einem Mann geschrieben und sollte die "dummen Frauen", die von Computern keine Ahnung haben, aufklären. Wenn das kein Sexismus ist, weiß ich auch nicht.
Das Ziel der Aktion ist auch unklar: Sollen jetzt alle Frauen, rausfinden, dass ihre Männer sich Sexbilder angeschaut haben (ich denke mind. ca. 75% der Männer haben das schon mal getan) und sich das empört von Ihnen trennen? Sind alle Männer die Sexbilder anschauen Sexisten, Machos oder Chauvinisten? Quatsch!
Über Kampagnen der Emma gegen "sexistische Werbung" habe ich keine konkrete Meinung, da ich nicht genau weiß, gegen was für Werbung sich die Kampagnen wandten. Es gibt schon Werbung, die Frauen als Sex-Objekt oder reines Lustobjekt der Männer darstellen. Solche Werbung finde ich auch daneben, denn sie prägt das Bewusstsein.
Schlecht finde ich an Emma, das erfolgreiche Frauen unabhängig von ihrer politischen Richtung hochgejubelt werden, in der aktuellen Ausgabe Annette Schavan ("Die Kultusministerin - Die Energie von Annette Schavan nutzt nicht nur den Schulen). Der Emma wäre wahrscheinlich Kanzlerin Merkel lieber als Kanzler Schröder, Bundespräsidenten sollte Süßmuth. Hauptsache Frau.
Annette Schavan fährt in BaWü eine absolut reaktionäre Bildungspolitik, die für stärkere Förderung der "Eliten" sorgt und Arme und AusländerInnen noch stärker benachteiligt. Merkel steht für die geplante Zerschlagung des Sozialstaats. Da ist mir Stoiber fast lieber (in puncto Soziales), aber der ist ein Hetzer und Rassist.
So, jetzt ende ich, sonst wird das ein Roman.
frederic meinte am 17. Nov, 15:35:
Lilja 4ever
Artikle der aktuellen EMMA, den man online nicht lesen kann, der aber gut klingt: "Naturgeile Ukrainerinnen? - Der schwedische Film Lilja 4ever zeigt die schmerzliche Wahrheit."