subversives Geblubber
Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.

 
Weihnachtsbaum (Wikipedia)Wie jedes Jahr wünsche ich meinen Lesern, von denen ich der Einfachheit halber einfach vorraussetze daß es sie gibt, ein "besinnliches Weihnachtsfest" und ein gutes neues Jahr!

Macht weiter, was immer ihr auch gemacht hab oder laßt es sein, wenn Euch nicht gefällt, was immer ihr auch gemacht habt. ;-)

Und seid ab 1. Januar schön vorsichtig, wenn ihr Eure subversiven Inhalte unverschlüsselt per E-Mail verschickt. Ihr wißt ja, im neuen Jahr könnt ihr Euch Eure Privatsphäre endgültig an den Hut stecken. TKÜV sei Dank! Powered by uns allen.
expotentialdrift meinte am 5. Mär, 19:41:
Von Stimmen gesagte Horoskope stimmen...
Ihr Horoskop…

„Sie gehen mit offenen Augen und wachem Interesse durchs Leben. Dabei haben Sie die Fähigkeit, Dinge und Situationen objektiv zu betrachten und sich nicht gleich mit allem zu identifizieren. Möglicherweise fällt es Ihnen schwer sich zu entscheiden. Sie können die Vor- und Nachteile einer Situation sehr genau abwägen, aber Sie zögern vermutlich den letzten entscheidenden Schritt hinaus. Sie sind objektiv, tolerant, kontaktfreudig uns stets bereit, etwas Neues zu lernen. Austausch ist für Sie ein inneres Leitmotiv, sei es, dass Sie Informationen sammeln und weitergeben oder dass Sie in einer konkreten Form Waren umsetzen. Sie haben eine Begabung für Kommunikation und Vermittlung von Wissen und Information. Journalismus, Gespräche, Wissen, Handel oder Bücher gehören zu Ihrem Leben. Im innersten Kern sind Sie ein offener Menschen und mögen das, was man allgemein unter Kultur versteht. Diese Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit im Großen wie im Kleinen könnte bewirken, dass Sie im Leben Mühe haben, eine klare Linie zu finden. Es gibt so vieles, was Ihnen sinnvoll und logisch erscheint; und das Leben stellt Sie vor die Aufgabe, aus all der Vielfalt Ihre ganz persönliche Entscheidung zu treffen. Sie wirken auf Ihre Mitmenschen geheimnisvoll und tiefgründig. Sie lassen sich nicht ohne weiteres in die Karten blicken, durchschauen jedoch andere recht schnell. In Ihrem Verhalten haben Sie etwas Forschendes und Grübelndes. Sie strahlen Intensität aus, vermutlich auch im sexuellen Bereich. Möglicherweise reagieren andere darauf mit Zurückhaltung…“

Haben Sie sich - wenigsten etwas - wiedererkannt? Es kann gar nicht sein, dass dieser Text in keiner Weise auf Sie zutrifft. Insbesondere werden Sie sich in diesem Text finden, wenn Sie sich darin suchen. Texte dieser Art nennt man „Barnum-Texte" und das Suchen nach solchen Bestätigungen den „Fehler der persönlichen Validierung". Beide helfen sich aufs wunderbarste und ergeben zusammen den so genannten „Barnum-Effekt". Der Ausdruck geht auf Meehl, 1956, zurück, der sich damit auf die bekannte Devise des Zirkusdirektors P.T. Barnum: „We have some-thing for everyone" (Wir haben für jeden etwas) bezog.

Mit Barnum-Effekt (Dickson & Kelly, 1985; Furnham & Schofield, 1987) bezeichnet man den Umstand, dass Menschen Beschreibungen ihrer Person als für sie zutreffend akzeptieren, gerade wenn sie vor allem aus vagen Aussagen bestehen, die auf fast alle Menschen zutreffen. Ein typischer Barnum-Text ist z.B. ein Horoskop (bzw. ein astrologisches „Persönlichkeitsprofil" wie der obige Text, der mit dem Horoskop-Programm von http://astroguide.fireball.de erzeugt wurde - mit einem willkürlich gewählten Geburtsdatum), denn es enthält Aussagen, die mehr oder minder auf alle Menschen zutreffen („Möglicherweise fällt es Ihnen schwer, sich zu entscheiden"), und uneindeutige Aussagen („Sie haben ein großes künstlerisches Talent, aber vielleicht leben Sie es nicht aus und wissen auch gar nicht darum"), bzw. Aussagen, die durch ihr schlichtes Gegenteil relativiert werden („Sie sind Neuem gegenüber aufgeschlossen, aber oft ziehen Sie sich auch zurück"). Auch schmeichelhafte Aussagen (so genannte ,,Balsam"-Texte) werden gerne eingeflochten: „Sie sind objektiv, tolerant, kontaktfreudig und stets bereit, etwas Neues zu lernen" - wer möchte das nicht gerne über sich hören?

Auf Seiten des Lesers spielt eine gewisse Bereitschaft, die Aussagen des Textes für wahr zu halten, eine große Rolle: Wenn man Menschen sagt, dieses Profil sei durch einen aufwendigen Prozess, z.B. ein „persönliches Horoskop" oder auch ein graphologisches Gutachten, speziell für sie geschrieben worden, so trägt das zur Glaubwürdigkeit bei.
Zum Barnum-Effekt gibt es zahlreiche Untersuchungen. Die ersten davon fanden in Frankreich und Deutschland statt, z.B. Krüger und Zietz (1933, siehe auch Bördlein, 2000b). Solche Untersuchungen sehen in der Regel so aus, dass man den Versuchspersonen ein „Persönlichkeitsprofil" vorgibt, mit der Bemerkung, diesem liege eine eingehende Analyse der Versuchsperson zugrunde (z.B. eine psychologische Begutachtung). Tatsächlich ist dieses Profil ein Standard-Barnum-Text und alle Versuchspersonen erhalten ohne es zu wissen denselben Text. Sodann sollen die Versuchspersonen einschätzen, für wie zutreffend sie dieses Persönlichkeits-profil halten. Die große Mehrheit schätzt dieses Profil als völlig bzw. überwiegend zutreffend ein.
Der französische Forscher Michel Gauquelin soll dieses Experiment mit einem Profil durchgeführt haben, das er von einem Astrologen für die Geburtsdaten eines Massenmörders erstellen hat lassen (ohne dass der Astrologe wusste, wessen Daten das sind). Das Profil war vollkommen unauffällig, eben als Barnum-Text formuliert. Auch hier fanden sich die meisten Versuchspersonen (denen man gesagt hatte, es handle sich um ihr Profil) zutreffend beschrieben. Dieser Versuch wurde übrigens vor einiger Zeit vom TV-Wissenschaftsmagazin Quarks & Co (http://www.quarks.de/astro/index.htm ) mit den Daten des deutschen Massenmörders Haarmann wiederholt.

Der Barnum-Effekt ist seit vielen Jahren ein Forschungsgegenstand der Persönlichkeitspsychologie (vgl. z.B. Bördlein, 1999). Nicht zuletzt trug seine Erforschung zur Fortentwicklung der Psychodiagnostik bei. Unter anderm gelangte man zu der Einsicht, dass man ein Persönlichkeitsgutachten nicht durch die Einschätzung des Begutachteten validieren (auf seine Gültigkeit hin prüfen) kann. Schon Krüger und Zietz (1933) kamen aufgrund ihrer Untersuchungen zum „Verifikationsphänomen" (wie sie es nannten) zu dem Schluss, „dass ... die Bewährung eines diagnostischen Verfahrens, die Ermittlung der Treffersicherheit seiner Feststellungen, sich niemals ohne weiteres allein auf die Zustimmung der Beurteilten oder auch anderer Personen stützen darf.

Wer dem Barnum-Effekt erliegt, ist übrigens nicht etwa leichtgläubiger als andere (Standing & Keays, 1987). Er erliegt vielmehr einem Denkfehler, der naheliegend ist und schwer zu vermeiden: Die Tendenz, etwas auf sich zu beziehen, das eigentlich auf alle zutrifft. 
fabian antwortete am 5. Mär, 19:54:
aber sonst gehts noch?
Was hat denn bitte dieser - wenn auch nicht uninteressante - Artikel mit meinem simplen "Neujahrgruß" zu tun?

Naja, noch viel Spaß Herr "expotentialdrift" und wieso posten Sie das eigentlich nicht in Ihrem eigenen Weblog. Kann doch jeder eins anlegen. ;-)

Noch einen schönen Tag. 
expotentialdrift antwortete am 5. Mär, 20:32:
gerade noch ;-)
Hallo Fabian

sorry, habe ich etwas falsch gemacht? Ich dachte einfach es passt zum "subversiven Geblubber" allgemein. Mein Fehler war sicher nur rein technischer Natur??? Wenn Sie ihn bitte korrigieren könnten, wäre ich Ihnen sehr verbunden. Ihre Seite finde ich im übrigen sehr erbaulich. Das hatte mich veranlasst diesen Text (vermutlich nicht an rechter Stelle) dazu zugeben.

Es tut mir leid, mit Weblog (?) kenne ich mich nicht aus. Noch einmal Entschuldigung! Hier aber noch ein nur wohlgemeinter Tipp (Ich habe das gerade gelesen):

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3406511244/ref=pd_rhf_p_1/028-7928572-2688533

mfg Peter 
fabian antwortete am 5. Mär, 21:08:
naja
Eigentlich sind Weblogs so angelegt, daß es eben Artikel gibt, die von einem oder mehreren Betreibern des Weblogs verfaßt werden. Die können die Benutzer (also z.B. expotentialdrift) dann kommentieren, wobei es generell als sinnvoll aufgefaßt wird, wenn der Kommentar sich auch auf den Artikel bezieht. ;-)
Insofern gab es hier keine Möglichkeit diesen Beitrag sinnvoll unterzubringen. Es gibt aber sicher andere Weblogs, die sich z.B. - und sei es nur in einem einmaligen Artikel - mit Astrologie befassen. Da könnte der Artikel passend sein.
Hast Du den Artikel denn selbst verfaßt oder irgendwo anders herkopiert?

Wenn Du gerne selber eigene Beiträge in einem Weblog verfassen willst, kannst Du das übrigens ganz einfach tun. Bei Twoday.net kann jeder umsonst sein eigenes Weblog anlegen.

Ich find übrigens, daß "subversives Geblubber" zwar ein sehr interessanter Titel ist, aber eigentlich hat der Name wenig mit dem Programm auf dieser Seite zu tun. Im Endeffekt laber ich auch nur über meine Eindrücke zu verschiedensten Themen und anderen Seiten und seit einiger Zeit bin ich sogar kaum noch aktiv. 
expotentialdrift antwortete am 5. Mär, 21:48:
Hallo noch einmal
und vielen Dank für Deine Antwort.

Du stellst viele Fragen, ich manchmal auch. Auf manche Fragen gibt es sicher Antworten, aber auf so viele Grundsätzliche bleiben sie manchmal aus...;-)

"Im Endeffekt laber ich auch nur über meine Eindrücke zu verschiedensten Themen und anderen Seiten und seit einiger Zeit bin ich sogar kaum noch aktiv."

Das höre ich mit bedauern, denn "labern" ist nichts anderes kreatives freies Denken.

Es hört sich vielleicht merkwürdig an, aber das Wort und viel mehr die Bedeutung des Wortes "Weblog" ist mir wirklich neu.

Ich probiere es einmal.

Es gibt sicher mehr Dinge zwischen Himmel und Erde als wir auch nur erahnen können, aber was genau soll das sein? Ich wollte in Verzweifelung schon zum muslimischen Glauben übertreten, aber die Vorstellung 72 Jungfrauen ständig befriedigen zu müssen hat mich doch im Eifer etwas bebremst. Auch fällt es mir schwer anzunehmen, dass Jungfrauen schwanger werden und die ersten Menschen aus Lehm waren. Ich habe da eben so meine Zweifel...

z.B. ironisch: http://www.flat-earth.org

p.s. Auch wenn wir wollen, Denken können wir niemals lassen. (Denken, ist ja im Zweifelsfall auch Gottgewollt, denn wozu sollten wir sonst ein Gehirn bekommen haben) Man kann ja im Grunde gar nichts falsch machen…

Beste Grüße! 
 

twoday.net AGB

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